Die Protestbewegung, die wir hinter uns lassen müssen.

"Jeden Tag werden unsere Leben vom Kapital reguliert, an jedem Tag sind unsere Träume und Wünsche der Regierung untergeordnet, täglich gehorchen wir einer Tagesordnung, welche nie die unsere ist. Sogar wenn wir genug davon hatten, sogar wenn wir rufen und schreien, bis wir heiser sind, alles was wir tun können, ist der Tagesordnung von Kapital und Regierung zu folgen. Unsere rebellischsten Momente sind Momente von Regeln und Unterordnung."

Unsere Arbeit wird vom Kapital diktiert, unsere Freizeit wird vom Kapital diktiert, unsere Umwelt wird vom Kapital diktiert, unser Essen wird vom Kapital diktiert und so werden unsere Rebellionen. Die 'Anti- Kapitalistische' Bewegung hat bisher mit sich gekämpft, über ein militantes Lobbying hinauszugehen, -sie haben ein Treffen, und wir erscheinen dort. Ob wir Steine werfen, auf der Straße sitzen oder Briefe schreiben, die Idee der Regierung ist so eingegraben und durchgehend, daß wir außerstande erscheinen über andere Taktiken hinauszugehen um zu Fragen oder Fordern, daß sie sich ändern. Sie nehmen Änderungen als Antwort auf unseren Druck vor, sie treffen sich online statt physisch, sie verfälschen Politik, vielleicht schaffen sie eines Tages die WTO ab. Aber nichts davon ist antikapitalistisch. Antikapitalismus impliziert die Schaffung von radikalen revolutionären Alternativen. Kapitalismus ist, wie wir alle wissen, ein System, das überschüssigen Wert aus der Arbeit herauszieht, den Bedarf fördert und die Umwelt in seiner immerwährenden Suche nach Wachstum zerstört. Antikapitalismus impliziert das Ende des Gewinnsystems. Dies kann nicht dadurch geschehen, Interessengruppen zu vertreten. Es ist nicht falsch bei ihren Treffen zu protestieren, und wir unterstützen vollständig die Aktionen in Gothenburg, Salzburg, Genua, Bonn, Peterborough Rathaus usw. Es war eine sehr nützliche Taktik, und es gibt gute Gründe, es fortzusetzen, (so ist es vor kurzem zum Beispiel in ' Anarchy- a journal for Desire armed ', ausgedrückt worden). Jedoch ist die große Stärke der Bewegung der direkten Aktion seine Ambition, seine Entschlossenheit gewesen, unmögliche Gewinnchancen anzunehmen, zu wagen zu träumen, das Unmögliche zu fordern. Wenn wir beginnen, uns darauf zu konzentrieren zu tun, was wir können, anstatt dessen was wir nicht können, wenn wir stagnieren oder aufhören, erfinderisch zu sein, wenn unsere Taten gewohnt und voraussagbar werden, wenn wir uns nicht unermüdlich vorwärts bewegen, provozieren, herausfordern, dann riskieren wir, so grau und müde wie die autoritäre Linke zu werden. Wenn nicht Du, wer dann? Wo dann, wenn nicht Barcelona? Barcelona J24/25 hat sich von einem reaktiven Protest in einem besonders aufregenden Verhandlungsort zu einer Chance für eine enorme, positive, internationale Demonstration unserer Fähigkeit und Absicht die Welt zu verändern, entwickelt. An der symbolischsten Stelle auf der Weltkugel, 1909, 1936, 1976 erinnernd, haben wir schließlich etwas Positives zu sagen. Unsere Stimmen werden unterschiedlich, zusammenhanglos und verwirrt sein, aber sie werden gehört. Dieses Mal nicht durch Regierungen oder Firmen, dieses Mal werden unsere Stimmen von Millionen von Leuten gehört werden, deren tägliche Erfahrungen ihnen beibringt, daß das gegenwärtige System unzulänglich ist, aber die eine Inspiration auf eine brauchbare Alternative brauchen. Manchmal gibt es einen Mangel an Glauben an unsere Bewegung; wenn wir Barcelona ermächtigt und zuversichtlich lassen, fühlen wir uns Revolution näher, und wir werden Revolution näher sein.

"Es kann absurd scheinen über Revolution zu reden: aber all die Alternativen nehmen die Fortsetzung des gegenwärtigen Systems an, welches noch absurder ist."

Über 100 Jahre alt, hat Aktivist Hazel Wolf eine russische Revolution, eine chinesische Revolution und den Fall der Berliner Mauer überlebt.

"die Gemeinsamkeit bei allen von ihnen ist, niemand wußte, daß sie zu geschehen vorhatten," sagt sie. Eine Revolution scheint durch ihre Natur kaum möglich zu sein bevor sie stattfindet, aber im Rückblick erscheint sie offensichtlich und sogar unvermeidlich. Aber eines ist sicher, Revolutionäre Epochen sind Perioden, wo tyrannische Institutionen ihre Rechtmäßigkeit verlieren. Sie sind Ären der Konvergenz, wenn sich anscheinend separate Prozesse ansammeln, um eine gesellschaftlich explosive Krise zu formen. Sie sind Momente, wenn Hoffnung entzündet ist, die Hoffnung, daß alles schnell transformiert und transformiert werden kann. Es sind Zeiten, wenn die Geschichte sich beschleunigt."


Aufruf von einigen internationalen Unterstützern zur verstaerkten Mobilisierung fuer Barcelona in diesem Juni 2001.